Mitte März war es endlich soweit, die Haltestruktur der Vorwärtsendkappe des elektromagnetischen Kalorimeters des PANDA Experiments hat die Reise von Bochum zum Zwischenziel dem Forschungszentrum Jülich angetreten. Das elektromagnetische Kalorimeter soll später im PANDA-Experiment zum Einsatz kommen und dort die Energie von Teilchen wie zum Beispiel Photonen und Elektronen präzise vermessen.
Die Mitglieder des Lehrstuhls EP1 haben die Vorwärtsendkappe, die ein hochkomplexes, kostbares Einzelstück ist, in Eigenregie auf ihrer Reise zum Zwischenziel nach Jülich begleitet. Bei dem sorgfältig geplanten Transport, kam es in letzter Minute zu unerwarteten Komplikationen. Aufgrund einer kurzfristigen Sperrung der N-Südstraße, musste die Endkappe mit einem weiteren Kran angehoben werden. In der Fotostrecke sind einige Momentaufnahmen dieser spektakulären Aktion zu sehen, die doch für einige Angstmomente gesorgt und hoffentlich nicht zu UFO Sichtungen über Bochum geführt hat.
Insgesamt waren vier Kräne und engagierte Doktorand*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen nötig, bis die Vorwärtsendkappe an ihrem Platz im Forschungszentrum Jülich zu stehen kam. Die 800 kg schwere und etwa 2,5 m breite Aluminiumstruktur wurde vom Lehrstuhl für Experimentalphysik I in Bochum samt des aufwendigen Kühlmechanismus in den letzten Jahren errichtet. In Jülich wird sie in den kommenden Monaten mit insgesamt 3856 Blei-Wolframat Kristalleinheiten mit einem Gesamtgewicht von etwa 6 Tonnen ausgestattet. Diese wurden in den letzten Jahren in Bochum auch dank tatkräftiger Mithilfe der Werkstätten sowie diversen Technikern weiterer Institute in Handarbeit gebaut. Im Juli wird es dann endlich soweit sein, dass das gesamte System das erste Mal am Protonenstrahl des COSY Beschleunigers in Jülich in Betrieb genommen wird. Hierbei werden Pionen und η-Mesonen erzeugt und deren Zerfälle aufgezeichnet. Mit dieser Strahlzeit hofft die Gruppe um Prof. Dr. Ulrich Wiedner ihre jahrelang in zahlreichen Abschlussarbeiten entwickelten Komponenten im echten Strahlbetrieb zu testen und zu kalibrieren.
Dies ist allerdings noch nicht das Ende der Reise der Vorwärtsendkappe, denn das eigentliche Ziel ist die momentan im Bau befindliche Facility for Antiporoton Research (FAIR) an der GSI in Darmstadt. Dort wird die Vorwärtsendkappe im PANDA Experiment zusammen mit zahlreichen anderen Detektorkomponenten Teilchen aus der Annihilation von Antiprotonen und Protonen nachweisen. Mehr zum PANDA Experiment kann man hier nachlesen: https://panda.gsi.de.
Bericht und Fotos: Lehrstuhl EP I