Fakultät für Physik und Astronomie

„Hjärtliga gratulationer“ zur affiliierten Professur an der Technischen Universität Göteborg, Julia Tjus!

05.03.25 | Fakultät, Forschung, Instagram

Prof. Julia Tjus‘ langjährige Verbindung zur Technischen Hochschule Chalmers in Göteborg würdigt die schwedische Universität mit einer besonderen Auszeichnung: Ab dem 1. März 2025 ist sie dort affiliierte Professorin am Department of Space, Earth and Environment.

In ihrer Forschung kombiniert Tjus Teilchen- und Plasmaphysik, um unser Universum besser zu verstehen. Ihr Ziel ist es, den hochenergetischen Teilchen, die aus dem Weltall auf die Erde treffen, der sogenannten kosmischen Strahlung, auf den Grund zu gehen. Bereits seit ihrer Postdoc-Zeit in Göteborg ist ihre Arbeit eng mit Chalmers verbunden. 2023 vergab die schwedische Universität eine Jubiläums-Professur an sie, um das gemeinsame globale Forschungsnetzwerk zu stärken. In dieser Rolle organisierte Tjus internationale Konferenzen und initiierte gemeinsame Forschungsprojekte. Ziel der affiliierten Professur ist es nun, die bereits bestehende Kooperationen weiter zu intensivieren und neue gemeinsame Projekte ins Leben zu rufen.

Tiefere Einblicke ins All durch internationale Zusammenarbeit

Was die deutsch-schwedische Zusammenarbeit so fruchtbar macht, ist, dass sich die Expertisen der Forschenden ideal ergänzen. Wissenschaftler*innen der Technischen Hochschule Chalmers haben viel Erfahrung in der Messung und Analyse von Strahlung aus dem Weltraum, die relativ geringe Energien hat, insbesondere Radiowellen, Infrarot-, Röntgen- und optischer Strahlung. Von diesem Wissen profitiert Tjus auch für ihr eigenes Expertengebiet, die Hochenergie-Astronomie. Erkenntnisse aus der Untersuchung niedrigenergetischer Strahlung liefern ihr beispielsweise wichtige Informationen für die Interpretation von Gammastrahlen und Neutrinos.

Ihre Untersuchungen gewähren einen Einblick in die Bedingungen und Mechanismen, die in Supernova-Explosionen, aktiven galaktischen Kernen und anderen hochenergetischen astrophysikalischen Quellen herrschen. Gammastrahlen durchdringen Materie aufgrund ihrer hohen Energie. Neutrinos sind winzige, fast masselose Teilchen, die kaum mit Materie interagieren. Sie können nahezu ungehindert durch ganze Planeten oder Sterne hindurchfliegen, ohne abgelenkt oder absorbiert zu werden. Beide sind damit ideale Boten aus den tiefsten und dichtesten Regionen kosmischer Extremereignisse. Sie lehren uns viel über die Prozesse, die kosmische Strahlen erzeugen.

Durch das Bündeln der Expertise im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit soll so ein umfassenderes Verständnis der Ursprünge und Eigenschaften der kosmischen Strahlung ermöglicht werden. Über die affiliierte Professur vertiefen Tjus und Chalmers ihre Zusammenarbeit in den nächsten Jahren weiter. Insbesondere ist geplant, die Verbindungen zwischen der schwedischen Universität und dem IceCube-Neutrino-Observatorium, dem größten Neutrino-Detektor der Welt, weiter zu stärken und auch in der Öffentlichkeitsarbeit gemeinsame Projekte anzustoßen.

Foto: Prof. Susanne Aalto, Professorin für Astronomie und Plasmaphysik, stellvertretende Präsidentin und stellvertretende CEO der Chalmers University of Technology und Prof. Julia Tjus (re.) auf dem Chalmers Campus. © Vera Novak

 

Mehr über das IceCube-Neutrino-Observatorium erfahren
Cookie Consent with Real Cookie Banner