Gleich zwei kooperative Forschungsprojekte aus der Bochumer Festkörperphysik erhalten eine Förderung vom Mercator Research Center Ruhr (MERCUR). Die Projekte von Prof. Dr. Daniel Hägele und Prof. Dr. Michael Scherer befassen sich mit verschiedenen Aspekten der Quantenforschung.
Ziel des Forschungsprojektes „Towards universal modeling of quantum measurements“ von Prof. Dr. Hägele ist „[e]in besseres Verständnis des Quantenmessprozesses“ (MERCUR, 2022):
Die Datenströme von kontinuierlichen Quantenmessungen an Nanosystemen können stark unterschiedliches Verhalten zeigen: nahezu weißes Rauschen, zufälliges Springen zwischen diskreten Werten (Quantensprünge) oder auch zufällig verteilte Spitzen (Einzelphotonendetektion). Bisher wurden verschiedene jeweils angepasste Theorien verwendet, um entsprechende Experimente zu modellieren und auszuwerten. Allerdings gibt es viele Klassen von Experimenten, die zwischen den genannten Extremen liegen und deren Beschreibung und Auswertung bis heute nicht möglich ist. Mit den von Professor Daniel Hägele von der Ruhr-Universität Bochum kürzlich eingeführten Quantenpolyspektren, die einen universellen Zugang zu kontinuierlichen Quantenmessungen bieten, will die Forschungskooperation die Methode nun theoretisch und instrumentell zur Reife bringen und Quantenmessungen in einem bisher unzugänglichen Parameterbereich ermöglichen.
Quelle: MERCUR, „1,1 Millionen Euro für Drei Neue Kooperative Forschungsvorhaben der Universitätsallianz Ruhr“, 22.11.22, URL: https://mercur-research.de/aktuelles/detail/mercur-bewilligt-11-millionen-euro-fuer-drei-kooperationsprojekte-der-ua-ruhr, Abruf: 24.11.22
Das Forschungsprojekt „Quantenfelder und Quantenmaterialien“ von Prof. Dr. Scherer beschäftigt sich mit Quantenfeldtheorien:
Quantenfeldtheorien bilden den mathematischen Rahmen, in dem sowohl das Standard-Modell der Elementarteilchen, als auch eine Vielzahl von Phänomenen korrelierter Freiheitsgrade in kondensierter Materie beschrieben werden. Im Projekt „Quantenfelder und Quantenmaterialien“ der Wissenschaftler*innen der Technischen Universität Dortmund und der Ruhr-Universität Bochum soll das Verständnis einiger Quantenfeldtheorien, die in verschiedenen Bereichen der Physik von Bedeutung sind, insbesondere im Hinblick auf kritisches Verhalten an Quantenphasenübergängen vertieft werden sowie Vermutungen über mögliche Dualitäten zwischen den Theorien überprüft werden.
Quelle: MERCUR, „1,1 Millionen Euro für Drei Neue Kooperative Forschungsvorhaben der Universitätsallianz Ruhr“, 22.11.22, URL: https://mercur-research.de/aktuelles/detail/mercur-bewilligt-11-millionen-euro-fuer-drei-kooperationsprojekte-der-ua-ruhr, Abruf: 24.11.22
Für die kooperativen Projekte der UA Ruhr arbeiten Dr. Scherer und Dr. Hägele mit Wissenschaftler*innen der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen zusammen.
Die Fakultät gratuliert zur erfolgreichen Förderung.