Dissertationspreis
Seit 2019 verleiht die Fakultät für Physik und Astronomie den Dissertationspreis. Die Ehrung wird mit einem Preisgeld von 4000 Euro dotiert, gestiftet durch die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung. Für den Preis nominiert werden können Nachwuchswissenschaftler*innen, die in den zwei Jahren vor Auslobung an der Fakultät promoviert und sich durch herausragende, originelle und eigenständige Forschungsbeiträge profiliert haben. Alle Hochschullehrenden, die an der Fakultät Promotionen betreuen, können Nominierungen einreichen.
Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über die bisherigen Preisträger*innen und ihre Arbeiten.
2023 – Dr. Ancla Müller & Dr. Jan Luca van den Busch
Zwei Preisträger*innen in 2023
Der Dissertationspreis 2023 wurde an zwei Personen vergeben:
Dr. Ancla Müller und Dr. Jan Luca van den Busch
Polarized radio emission of cluster galaxies: clue to the physics of ram-pressure stripping and its influence on galaxy evolution
Dr. Ancla Müller
Mithilfe der einmalig tiefen Beobachtungsdaten konnten Frau Müller zum ersten Mal die Magnetfeldstruktur von sternbildenden Galaxien in einem Galaxienhaufen abbilden und damit Rückschlüsse auf deren Entwicklung in einer solchgängigen Umgebung unter Einbezug des magnetischen Eigenschaften ziehen. Des Weiteren konnten großskalige Emissionen abgebildet und die selten beobachteten Wiederbeschleunigungsprozesse studiert werden.
A Study in Redshift — Simulating and calibrating cosmic shear surveys
Dr. Jan Luca van den Busch
Der Schlüssel zum Verständnis unseres Kosmos liegt in der Verteilung der Materie, die wir durch die Beobachtung von Millionen von Galaxien in umfangreichen Beobachtungskampagnen rekonstruieren. Eine bedeutende Herausforderung besteht darin, aus unserer zweidimensionalen Sicht des Nachthimmels die dritte Dimension, die Entfernung, zu rekonstruieren. Im Rahmen seiner Dissertation hat Herr van den Busch die neuesten Techniken zur Entfernungsbestimmung mit Hilfe von realistischen Simulationen getestet und weiterentwickelt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind ein wichtiger Beitrag um die Herausforderungen der zukünftigen Generation von Beobachtungskampagnen zu meistern.
2022 – Dr. Meike Küßner
Exotic Matter in the Spotlight
In der Welt der kleinsten Teilchen bewirkt die starke Wechselwirkung die Bindung zwischen Quarks. Die Auswirkungen dieser Wechselwirkung sind jedoch nicht verstanden und Gegenstand aktueller Forschung im Rahmen der Hadronenspektroskopie. In ihrer Dissertation entwickelte Dr. Küßner einen sehr originellen Ansatz, um die Bindungszustände über die Wechselwirkung zweier virtueller Photonen zu erzeugen. Die Ergebnisse tragen wesentlich zum Verständnis der Resonanzen bei und die angewandte Methode lässt sich auch auf weitere Reaktionskanäle erweitern, so dass letztendlich eine konsistente und umfassende Beschreibung von hadronischen Resonanzen möglich sein wird.
2021 – Dr. Katharina Grosse
Temporal Evolution of Nanosecond Pulsed Plasmas in Water
Frau Dr. Grosse hat in ihrer Doktorarbeit die gesamte Dynamik dieser Plasmen von der Zündung bis zum Afterglow mittels zeitlich aufgelöster Emissionsspektroskopie untersucht. Die Ergebnisse hat sie im Anschluss mit Modellierungen der Emission und der Flüssigkeitsdynamik verglichen. Auf der Basis ihrer Messmethoden und der anschließenden Analyse der Ergebnisse hat Frau Dr. Grosse das Verständnis dieser Plasmen fundamental erweitert.
2020 – Dr. Lukas Merten
Anisotropic Transport of Galactic Cosmic Rays based on Stochastic Differential Equations
Herr Merten hat in seiner Doktorarbeit eine neue Methode – die stochastischen Differentialgleichungen – im Bereich des galaktischen Transports der kosmischen Strahlung eingeführt, die es erlaubt, Lösungen der Transportgleichung in derselben Simulationsumgebung durchzuführen wie die nicht-diffusive Einzelteilchenpropagation der kosmischen Strahlung bei höchsten Energien. Erste Anwendungen der Methode im Bereich der innergalaktischen Propagation und des Transports vom Terminationsschock zurück zur Milchstraße liefern neue Forschungsergebnisse, die in der wissenschaftlichen Community bereits intensiv diskutiert werden.
2019 – Dr. Sven Scholz
Optische Untersuchung und Optimierung von III-V Quantenpunkt-Nanodraht-Heterosystemen hergestellt mittels Molekularstrahlepitaxie
Herr Scholz hat federführend eine neue Präparationstechnik entwickelt, um Störsignale bei der Erzeugung von Quantenpunkten zu minimieren. Die optischen Emissionen in der Benetzungsschicht können nun um den Faktor 1.000 reduziert werden, so dass erstmals niedrigdimensionale Strukturen im nm-Bereich mit einzigartigen elektrischen und optischen Eigenschaften hergestellt werden konnten.