Fakultät für Physik und Astronomie

„Chiral Dynamics 2024“: Internationale Konferenz mit Gastrede von Nobelpreisträger David Gross

21.08.24 | Veranstaltung

Vom 26. – 30. August 2024 findet die internationale Konferenz „The 11th International Workshop on Chiral Dynamics“ statt. Rund 150 Teilnehmende aus der ganzen Welt kommen im Veranstaltungszentrum der Ruhr-Universität Bochum zusammen. Organisiert wird die Veranstaltung von Prof. Evgeny Epelbaum und dem Institut für Theoretische Physik II.

Chirale Dynamiken – was hält den Atomkern im Inneren zusammen?

Die Konferenz bringt Theoretiker*innen und Experimentalphysiker*innen zusammen, die im Bereich der Quantenchromodynamik forschen, der Theorie der starken Wechselwirkung. Die starke Wechselwirkung ist eine der vier uns bekannten fundamentalen Kräften in der Physik – sie hält die elementaren Bausteine im inneren eines Atomkerns zusammen. Ihre Trägerteilchen, die Gluonen, binden die Quarks, aus denen sich Protonen und Neutronen zusammensetzen. Protonen und Neutronen wiederum bilden den Kern jedes Atoms.

Doch wie lässt sich herausfinden, was genau im Inneren des Atomkerns vor sich geht? Diese Dynamiken interessieren die Forschenden besonders. Eine wichtige Eigenschaft der starken Wechselwirkung ist die sogenannte chirale Symmetrie. Ähnlich wie unsere rechte und linke Hand können Quarks in zwei „gespiegelten“ Arten vorkommen (chira, grch. ‚Hand‘). Für die beiden leichtesten Quarks, aus denen die Protonen und Neutronen aufgebaut sind, verhalten sich “rechtshändige“ und „linkshändige“ Quarks nahezu unabhängig voneinander. Diese Eigenschaft bezeichnet man als chirale Symmetrie. Ziel der Konferenz ist es, die Phänomene besser zu verstehen, für die chirale Symmetrie eine Rolle spielt und so einen Einblick in das Zentrum des Atomkerns zu geben.

Gastbeitrag von Nobelpreisträger David Gross

Als Gastredner konnte das Institut Prof. Dr. David J. Gross gewinnen. Der Physiker ist Chancellor’s Chair Professor für Theoretische Physik und ehemaliger Direktor des Kavli-Instituts für Theoretische Physik an der University of California, Santa Barbara in den USA. Gross ist einer der führenden Köpfe der Teilchenphysik. Für die Entdeckung der asymptotischen Freiheit wurde ihm 2004 zusammen mit Prof. Dr. Frank Wilczek und Prof. Dr. David Politzer der Nobelpreis für Physik verliehen. Die asymptotische Freiheit beschreibt den Effekt, dass die starke Wechselwirkung zwischen Quarks schwächer wird, je näher sie sich sind. So konnte der Physiker die Kraft, die zwischen Quarks wirkt, erstmals auch mathematisch beschreiben – und hat damit die Theorie der Quantenchromodynamik mitbegründet. Sein Gastvortrag am 28. August ist eine Zeitreise durch die letzten fünfzig Jahre der Quantenchromodynamik.

Spezielle Plenar-Session zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Quantenchromodynamik

Gross‘ Vortrag „Fifty Years of Quantum Chromodynamics“ ist einer von drei Vorträgen in der Special Plenary Session, die am 28. August stattfinden und für ein breites Fachpublikum interessant sind. Genauere Information zum Programm und weitere Details finden sich auf der Konferenz-Website: The 11th International Workshop on Chiral Dynamics.

Kontakt:

Stephanie Hohmann

Ruhr Universität Bochum
Institut für Theoretische Physik II
Gebäude  NB 6 / 152
D-44780 Bochum, Germany

Tel.:   + 49 – 234 – 32 23 707
Fax.:  + 49 – 234 – 32 14 697

E-Mail: 

 

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